Anzahl Stifter: 185

Kapital: 129.604 Euro

In kurzer Zeit viele Impulse gegeben

Bad Nauheim.  Mit der Initiierung dreier neuer Vereine, der Einführung des Stifterpreises für hervorragendes Bürgerengagement und der erfolgreichen Durchführung einer Benefizveranstaltung hat die Bürgerstiftung "Ein Herz für Bad Nauheim" seit ihrer Gründung im Januar 2004 der Stadt wichtige Impulse gegeben.

Dementsprechend positiv fielen in der vierten Stifterversammlung am Freitag im Gasthaus "Zur Krone" sowohl der Bericht von Stiftungspräsident Armin Häfner als auch die Resonanz der etwa 50 anwesenden Stifter aus. Und mit großem Tempo soll es weitergehen: Schon jetzt sind die nächsten Projekte in Planung.

Erstes "Kind" der Bürgerstiftung war im vergangenen Jahr die Gründung des Vereins "Nachbarschaftshilfe". Dieser habe sich inzwischen "voll etabliert", erläuterte Stiftungsvorstandsmitglied Jörg Krämer, in  dessen Aufgabenbereich die Initiative fiel. Auch das im Juli dieses Jahres gegründete Freiwilligenzentrum "aktiv für Bad Nauheim"  geht auf die Anregung einer von ihm geleiteten Projektgruppe zurück.
Mit dieser Erfolgsbilanz verabschiedete sich Krämer aus dem Vorstand, dem er nur noch bis zum Jahresende angehören wird.

Als letzter der drei von der Bürgerstiftung initiierten Vereine gründete sich im November der Verein "Bad Nauheimer Museen", der unter dem Vorsitz von Stiftungspräsident Armin Häfner inzwischen seine Arbeit aufgenommen hat.

Im Oktober hatte die Stiftung erstmals den Preis für bürgerschaftliches Engagement verliehen. Während eines Festaktes in der Trinkkuranlage wurden Karl Heinz Jeckel für sein jahrzehntelanges Wirken im Stillen und Klaus Neuhöfer, Gründer des Fördervereins für die Kurstadt Bad Nauheim, für sein öffentliches Eintreten zugunsten der letzten verbliebenen Gradierbauten ausgezeichnet. Auf Bitte von Hannelore Campino erhoben sich die Anwesenden zu einer Gedenkminute für Karl Heinz Jeckel, der kurz vor der Stifterversammlung einer langen Krankheit erlegen war.

Weil die Zinserträge stets dem Stammkapital zugeführt werden, finanziert die Stiftung ihre Projekte ausschließlich aus Geldspenden und der Leistung von Sponsoren. Deren Zögern nannte Vizepräsident Klaus Ritt denn auch als Hauptgrund für das Scheitern des Plans, bereits 2005 einen "Bürgerball" anzubieten. Derzeit erscheine ein Wiederaufleben der alten Tradition kaum durchführbar. Auch noch nicht so recht vorangekommen ist nach Aussage von Präsident Armin Häfner das Projekt "Stifter für Bad Nauheim", mit dem an engagierte Bürger der Stadt erinnert und zu deren Nachahmung aufgefordert werden sollte.

Das Projekt "gemeinsamer Deutschunterricht für ausländische Mütter und Kinder" wurde, wie Geschäftsführer Klaus Ruppert referierte, mangels Interesse "ruhend gestellt".
Weiter verfolgt wird dagegen die zweimal jährlich geplante Vergabe von Stipendien an Schüler mit Migrations-hintergrund, die, unterstützt durch Paten, an das politische und kulturelle Leben der Stadt herangeführt werden sollen. Ein potenzieller Pate meldete sich spontan am Freitagabend. Aufgegriffen hat der Vorstand nach Angaben von Ruppert die Anregung von Klaus Neuhöfer, die Gradierbauten in eine gemeinnützige Stiftung zu überführen, die von Stadt, Land und Privatleuten getragen werden solle. Über eine Aktion zur Gründung einer solchen Stiftung werde derzeit beraten.

Seit der Gründung im Januar 2004 sind der Stiftung 61 neue Mitglieder beigetreten. Mit einem Kapitel von inzwischen 103280 Euro und 151 Mitgliedern steht die Stiftung nach Einschätzung von Geschäftsführer Ruppert besser da als vergleichbare Organisationen anderer Kommunen.
Präsident Häfner bedankte sich bei Frank Steidl für dessen Hilfe bei der finanziellen Organisation der Stiftung. Steidl wird ebenso wie Krämer zum Jahresende aus dem Stiftungsvorstand ausscheiden.

Über den neuen Internetauftritt der Stiftung informierte schließlich Vorstandsmitglied Günter Hummel. Er dankte dem IT-Unternehmen "Know iT" für seine Unterstützung bei der Gestaltung der informativen Web-Page.

Bei musikalischer Untermalung des virtuos aufspielenden Akkordeonisten Vassily Dück und einem von einem anonym bleibenden Spender gesponserten ausgezeichneten Buffet klang die Stifterversammlung gemütlich aus.