141 Bürger haben ein "Herz für Bad Nauheim"
Bad Nauheim (hau). Hochbetrieb herrschte am Freitagabend bei der zweiten Vollversammlung seit Bestehen der Bürgerstiftung »Ein Herz für Bad Nauheim«. Im festlich dekorierten Saal des Restaurants »Zur Krone« spendierte die Wohnungsbaugesellschaft das reichhaltige Buffet, und als feinsinnigen Schmaus für Ohr und Seele brachten die Steinfurther Sängerin Nicole Hahn und Pianist Benjamin Schütze von der Musikschule Bad Nauheim deutsche und französische Chansons mit. Wie Stiftungspräsident Armin Häfner in seiner Begrüßungsrede betonte, habe man in nicht einmal einem Jahr viele Dinge bewegt und vorangebracht.
Den offiziellen Part des Abends eröffnete für den Vorstand Geschäftsführer Klaus Ruppert mit aktuellen Zahlen. Demnach verfügt »Ein Herz für Bad Nauheim« über ein Stammkapital von 101 000 Euro plus 3555 Euro Spenden sowie »erhebliche nichtmonetäre Unterstützung«. Kürzlich habe man den 141. Stifter begrüßt. Ruppert blickte zurück auf die Verleihung des Gütesiegels durch den Bundesverband Deutscher Stiftungen, auf Benefizveranstaltungen zugunsten der Stiftung und den besonderen Einsatz für Profilierung und Außenwerbung. Häfner dankte seinen Vorstandskollegen für "konstruktive, zielorientierte, erfolgreiche und harmonische Arbeit". Seit der letzten Stiftungsversammlung im April habe man sich zu elf Vorstandssitzungen getroffen und 22 offizielle Termine wahrgenommen.
Optimismus strahlten auch die Berichte aus den Arbeitsgruppen aus. Die ebenso unterhaltsamen wie ertragreichen Benefizveranstaltungen zugunsten der Stiftung machen laut Ruppert Schule. Im nächsten Jahr werde es für den guten Zweck unter anderem eine Lesung mit Heinrich Burk geben. Häfner erinnerte an der Stiftung »erstes Kind«, den »hervorragend angelaufenen Verein Nachbarschaftshilfe«. Klaus Ritt stellte in Aussicht, dass der von der Stiftung geplante Bürgerball im Jahr 2006 Premiere feiern werde. Ein professionelles Konzept für einen »Knüller, von dem die Region sprechen wird«, sei in Arbeit. Die gesamte Dolce-Hotelanlage soll dafür genutzt werden. Man sei bemüht, Sponsoren und die Wetterauer Zeitung als Medienpartner für das Projekt zu gewinnen, von dem man sich erhebliche Einnahmen für »Ein Herz für Bad Nauheim« verspricht.
In Sachen historisches Museum für Bad Nauheim nannte Häfner als mögliche Standorte das alte Salinengebäude, das Heizkraftwerk und das Dolce. Obwohl die Stiftung nicht Träger werden könne, versuche man Interessen und Ideen von Personen und Einrichtungen zielgerichtet zu bündeln. Im Februar soll ein erstes Kooperationstreffen veranstaltet werden. Auch mit der von Bauherr Bernd Felgner vorgeschlagenen Ausstellung von Grabungsfunden aus der Kelten- und Römerzeit im zukünftigen »Plaza« in der Kurstraße und einer »stiftungsfördernden Holzscheibenaktion« komme man einem Museum schrittweise näher. Bei einem Stiftungstag voraussichtlich im kommenden Jahr wollen sich Ruppert zufolge ortsansässige Stiftungen den Bürgern Bad Nauheims vorstellen.
Für den anvisierten Förderpreis Bürgerengagement sollen die Stifter ab sofort Vorschläge machen, so Vorstandsmitglied Hannelore Campino. Gedacht sei an einen Sachpreis insbesondere für »stille Helfer« mit Wohnsitz in der Kurstadt aus den Gebieten Bildung, Jugend, Sport, Kultur, Soziales oder Umwelt. In der Arbeitsgruppe Bildung für Kinder rücken laut Ruppert in Kooperation mit anderen Stiftungen Förderprojekte an Schulen, Stipendien oder Sprachkurse beispielsweise für ausländische Mütter in greifbare Nähe.
Nach der erfolgreichen Weihnachtsbaumschlagaktion auf Einladung von Wolfgang Schmidt und der Firma Know-iT im vergangenen Jahr ist die diesjährige Auflage für den 5. und 19. Dezember in Langenhain-Ziegenberg geplant. Pro selbst geschlagenem Baum wird ein Euro für die Bürgerstiftung abfallen