Neue Homepage, Bildung für Kinder und Projekt Gradierbauten

Wetterauer Zeitung (rod) vom 21.01.2008

 
Bad Nauheim
(rod). Es prangt groß in der linken oberen Ecke, wenn man die neue Homepage der Stiftung aufruft und fällt als erstes ins Auge: das rote Herz, Symbol für die Verbundenheit mit der Kurstadt, der sich die Bürgerstiftung »Ein Herz für Bad Nauheim« verschrieben hat. 162 Stifter haben bisher zu den 116 000 Euro Kapital der Stiftung ihren Teil beigesteuert, damit aus den Zinsen eine Vielzahl von sozialen und gesellschaftlichen Projekten in der Stadt unterstützt werden können. Bei der jährlichen Stifterversammlung stellte der Vorstand den Stiftern die Aktivitäten des letzten halben Jahres vor. Besonders stolz ist er auf die komplett neu gestaltete und jetzt ganz aktuelle Homepage, das »Fenster nach draußen«, wie Präsident Armin Häfner sie nannte.

Hier gibt es die neuesten Entwicklungen, den Stand der Kapitalsumme - und Unternehmen der Region können jetzt auch Werbeanzeigen schalten. Zusätzlich gibt es einen Newsletterservice, der auch im letzten Jahr schon genutzt wurde, und einen neuen Flyer, der von Vizepräsident Klaus Ritt gestaltet wurde. Auch ein neues Vorstandsmitglied galt es in 2007 zu begrüßen: Rosemarie Keller.

Im letzten Jahr hatte der Verein mehrere Projekte durchgeführt, wie z. B. eine Spende an die Hausaufgabenhilfe in Nieder-Mörlen oder die Verleihung des Preises für bürgerschaftliches Engagement an die »Grünen Damen Wetterau«. Im Rahmen des Projektes »Bildung für Kinder« konnte einer Klavierschülerin der Musikschule der Unterricht ermöglicht werden, was auch in 2008 fortgeführt wird. Eine Förderung eines Abiturienten lief mit dessen Abitur im letzten Jahr aus. Sein »Pate« Wolfgang Iser stand ihm mit finanziellen Mitteln und Ratschlägen zur Seite, sodass der junge Iraner seinen Abschluss machen konnte und nun für einige Praktika ins Ausland gehen kann. Klaus Ruppert, Mitglied des geschäftsführenden Vorstands, dankte Iser für sein Engagement mit einem kleinen Präsent.

Neu angestoßen wurde jetzt die Aktion »Stiftung begrüßt Neubürger«, in deren Rahmen jungen Eltern angeboten wird, sich kostenlos einen Feuermelder bei der unterstützenden Sparkassenfiliale abzuholen, um ihr Neugeborenes vor Feuer zu schützen. Erstmals soll auch das Projekt »Stifter in Bad Nauheim« stattfinden, das eine Reihe von Vorträgen über berühmte Stifter der Stadt beinhaltet - den Anfang macht man mit dem Ehepaar Kerckhoff, der Termin steht aber noch nicht fest. Als Projekt auf lange Zeit soll die »Stiftung für Gradierbauten« ins Leben gerufen werden, die eigens für die langfristige Erhaltung dieser einzigartigen »Industriedenkmäler« sorgen soll. In spätestens 20 Jahren müssen nämlich auch alle jetzt sanierten Bauten erneut überarbeitet werden. Vizepräsident Sigwart Langsdorf stellte das Vorhaben vor und fügte an: »Wenn die Bad Nauheimer wollen, dass ihre Gradierbauten erhalten bleiben, sollen sie auch Geld in die Stiftung einzahlen.«

Demnächst sind zwei Benefizveranstaltungen geplant: zum einen ein Matinee mit romantischen Werken und einem Auftritt des Tenors Markus Schäfer. Der Erlös soll ärmeren Schülern der Musikschule zugute kommen. Häfner berichtete, wie viel Arbeit sich der Vorstand mit der Planung dieses musikalischen Ereignisses am 24. Februar gemacht habe, sie reiche von der Werkauswahl unbekannter Komponisten bis hin zum Ausprobieren der Klaviere. Zum anderen ist ein Live-Theaterstück mit Dieter Wedel geplant, der den im letzten Jahr angesetzten Termin absagen musste. Er will zugunsten von Theatergruppen der Bad Nauheimer Schulen im Kurtheater auftreten und von seinen eigenen kurstädtischen Jahren berichten. Ein neuer Termin hierfür steht ebenfalls noch nicht fest.

Die Stiftung kann man als Stifter unterstützen, man kann ihr eine Spende oder auch eine zweckgebundene Spende zukommen lassen. Armin Häfner dankte allen Unterstützern des letzten Jahres, mit dabei Unternehmen aus der Wirtschaft und die Stadt Bad Nauheim, mit der eine enge Zusammenarbeit angestrebt ist. Des Öfteren würde man der Stadt Vorschläge zur Verbesserung von bestimmten Dingen wie z. B. ihrer Homepage machen, denn »wenn es nicht die Bürgerstiftung tut, wer denn dann?«, fragte Häfner.

Für einen passenden Festvortrag hatte die Stiftung Prof. Dr. Wolf-Peter Klövekorn, Leiter der Abteilung Herzchirurgie an der Kerckhoff-Klinik, eingeladen. Er referierte über den bisherigen Werdegang und die Zukunftspläne seiner Klinik, die vor allem auf einen geplanten Ausbau hinauslaufen. Da soeben ein neues Herz-Lungen-Zentrum geschaffen wurde, benötigt die Institution mehr Betten und mehr Operationssäle, wozu aber erst ein neues Haus gebaut oder gekauft werden müsste - was derzeit nicht so einfach möglich ist.


Bildunterschrift: (Foto: Frau S. Rodemerk)
Klaus Ruppert, geschäftsführendes Vorstandsmitglied, dankt Wolfgang Iser (links) für sein Engagement als "Pate". 
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